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Was tun, wenn Arbeit krank macht? Mobbing und seine Wirkung

Was tun wenn arbeit krank macht?

„Was tun, wenn Arbeit krank macht?“

Aus einem sehr persönlichen Anlass spricht mich das Thema des diesjährigen Vortrages (am Montag den 23. Juni 20014 um 19:30 Uhr) im Rahmen des 20. Gesundheitsmarktes am Samstag den 5. Juli 2014 von 13 – 17 Uhr am Platz an der Lorenzkirche an.
„Was tun, wenn Arbeit krank macht“ – Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz.

An sich ist es überall ein Thema und in aller Munde, doch wer nicht betroffen ist, setzt sich wenig mit der Thematik auseinander und noch weniger damit, wie es den betroffenen Personen geht.
Das Ganze ist aus meiner Sicht von unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten und an manchen Stellen ist es so ähnlich wie das Thema mit der Henne und dem Ei.

Was war / ist zuerst da? Eine Arbeit die krank macht und dadurch eine schwierige Situation am Arbeitsplatz entsteht, was nicht selten in einer Mobbingsituation endet, wenn es über einen lange Zeitraum andauert oder eine Erkrankung, die die Arbeit am Arbeitsplatz erschwert, jedoch auch in einer Mobbingsituation endet?

Vom Burnout zur Mobbingsituation oder von der Mobbingsituation zum Burnout, es gibt so viele Komponenten die das Miteinander mit Kollegen und den Besuch am Arbeitsplatz zu einem Höllentripp werde lassen können. Ausgrenzung, Unterstellungen, Ignoranz können zum täglich Brot werden und hinterlassen auf der Seele ihre Spuren.
Ich selbst musste dies an verschiedenen Arbeitsplätzen erfahren. Aufgrund einer Chlorallergie war mir der wöchentliche Besuch mit den mir zubetreuenden Kindern im Schwimmbad nicht möglich. Es hieß für mich immer eine längere Krankheitsphase,was zu Unmut bei den Kollegen führte. So also ließ ich mich via eines Attestes davon befreien, um eben nicht dadurch krank zu werden. Es musste für die eingeplanten Schwimmtermine eine Vertretung gefunden werden und ab sofort, war ich für die Kollegen die, die keinen Bock hatte mit Kindern in die Schwimmhalle zu gehen. „Arbeitsverweigerin“ und für meine damaligen Kollegen genug Grund und Anlass mit Mobbing zu beginnen. Natürlich lassen sich, wenn man das möchte viele Situationen finden, in denen man zum perfekten Sündenbock der Kollegen werden kann. Der eigene Unmut wird darauf produziert und Aggressionen abgebaut. Die Dinge nehmen ihren Lauf und man selbst gerät in eine auswegslos erscheinende Situation. Wenn die mobbenden Kollegen dann noch Teil des Betriebsrates sind, bleibt einem gefühlt kein Ausweg. Viele werden an diesem Punkt krank, eigentlich ein ganz logischer Mechanismus unseres Systems. „Maschinen stopp“, Warnlämpchen an!

Es gibt aber auch Menschen, bei denen dieses „Warnsystem“ nicht so funktioniert. Sie werden nicht offensichtlich krank, ihre Seele leidet und diese Wunde wird unsichtbar immer größer, die Situation immer unerträglicher, ein Ausweg immer auswegsloser. Jeder Mensch reagiert unterschiedlich, manch einer ist in der Lage sich Hilfe und Unterstützung zu organisieren, der andere versucht es, vielleicht aus Scham, mit sich selbst auszuhandeln, bis es nicht mehr geht.
Am Ende, eines meist langen Erfahrungs- und Leidensweges steht die KRANKHEIT, das Burnout. Die Entscheidung seinen Arbeitsplatz zu verlassen und bei den „Auswegslosen“ die Entscheidung das Leben zu verlassen.

Ich habe mich zweimal dafür entschieden meinen Arbeitsplatz und letztlich meinen ursprünglichen Beruf zu verlassen. Natürlich gibt es jetzt die Menschen, die sagen, man muss lernen, kein Opfer mehr zu sein!
Mag sein!
Ich wurde gemobbt, weil ich kreativ bin, ideenvoll, tatkräftig, motiviert. Ich wurde gemobbt, weil ich fleißig bin, ein „Streber!“ Mir wurde gesagt ich müsse meine Leistung und meinen Anspruch reduzieren, weil ich damit meine Kollegen überfordere und sie unter Druck setze.
Ich habe dies alles versucht, in diesem System klar zu kommen, denn ich liebte meinen Beruf, meine Arbeit als Erzieherin.
Viele Arbeitsjahre in diesem Bereich und in diesem „sozialen“ Arbeitsumfeld haben (sicher neben meiner persönlichen, nicht einfachen Lebensgeschichte) dazu geführt dass ich krank wurde. Dass mein System auf „Maschinen stopp!“ geschaltet hat.
Ich habe mir damals therapeutischen Hilfe und Unterstützung von der Mobbingberatung geholt. Ich habe verstanden, dass es nicht viele Möglichkeiten gibt, wenn die Tatsachen nicht so einfach beweisbar sind. Ich habe viel über mich und über „soziale“ Arbeitsplätze gelernt.
Ich habe für mich die Entscheidung getroffen, mich mit dem was ich kann und an Kompetenzen habe, Selbstständig zu machen.

Ich arbeite immer noch sehr gerne mit Menschen und ich kann all mein Wissen und meine Erfahrungen in meine jetzige Tätigkeit einfließen lassen. Meine Kunden möchten Ideenreichtum, Kreativität, Motivation, Einsatzbereitschaft und ich werde dafür nicht verurteilt und in die Ecke gedrängt.
Manchmal bin ich sehr dankbar, dass alles so kam und ich für meine Leben diese Entscheidung getroffen haben. Inzwischen geht es mir deutlich besser, doch die Genesung dauert lange und ist mühsam.
Ich bin unglaublich dankbar, dass ich den Mut hatte, mir Hilfe zu hohlen , zu vertrauen und für die Menschen, die mich auf diesem Weg begleitet haben und es noch immer tun. Um so betroffener macht es mich, von Menschen in meinem Umfeld zu hören, die es nicht geschafft haben und sich für den Weg aus dem Leben entschieden haben. Es macht traurig und zugleich unglaublich wütend.

Aus welchen Gründen ein Mensch in eine Mobbing-Situation gerät, ist finde ich vollkommen egal, es darf nicht sein und es darf nicht geduldet werden und es darf nicht weggeschaut werden. Das Fatale, es machen zu viele mit. Es gibt oft nicht einen sondern viele „Täter und Mittäter“ und jeder hätte die Möglichkeit sich mit dem „Opfer“ zu solidarisieren, doch tut dies meist keiner!

Ich möchte mit diesem Blogartikel zum Nachdenken anregen und zugleich zum Gesundheitsmarkt einladen. Das Netzwerk gegen Mobbing hat dort einen Stand, ihr findet jedoch auch eine Vielzahl anderer Selbsthilfegruppen und Informationsmöglichkeiten zum Thema Gesundheit.

Viva la Eat am Gesundheitsmarkt 2013 in Nürnberg
Ich werde mit meinem Stand an der Lorenzkirche stehen. Infos über Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Stressbewältigung und gesunde Ernährung warten auf euch.

Mit smoveyVIBROSWING könnt ihr euch ganz nach dem Motto: swing, smove and smile eine große Portion gute Lauen mitnehmen.

Ich freu mich auf euch!

Flyer für den Gesundheitsmarkt

Kontakt zum Netzwerk gegen Mobbing

Published in2014ErfahrungenViva la Eat! Der Blog

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