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Histaminintoleranz

HItaminintoleranz
Bild: canva.com

Was ist Histamin?

Histamin ist ein körpereigener Botenstoff und Hauptvertreter der biogenen Amine.
Es ist ein Gewebshormon und wird aus der Aminosäure Histidin gebildet.
Du findest Histamin vorwiegend in der Haut, der Lunge, dem Magen-Darm-Trakt und im zentralen Nervensystem und genau an all diesen Stellen kann es zu Beschwerden kommen.

Histamin ist in unterschiedlichsten Mengen im gesamten menschlichen Organismus verteilt.
Histamin übernimmt die Regulation vieler Vorgänge im Körper. Es ist für den Stoffwechsel wichtig, reguliert die Immunfunktion, Wundheilung, Appetitkontrolle, steuert Aufmerksamkeit, Blutdruck, löst Seekrankheit aus, lenkt Emotionen, reguliert Körpertemperatur und Schmerzempfinden und vieles mehr. Als Neurotransmitter ist Histamin im Gehirn vorhanden.

Histamin übt zum Teil lebensnotwendige Funktionen im Körper aus. Es schützt, tritt aber auch in Aktion, wenn es um allergische Reaktionen geht.
Histamin wird in den Mastzellen und weißen Blutkörperchen gespeichert und kommt bei Menschen, Tieren, Pflanzen und Bakterien gleichermaßen vor.

Wo ist Histamin drin?

Histamin entsteht beim enzymatischen Abbau der Aminosäure Histidin und kommt so gut wie in allen eiweißhaltigen Nahrungsmitteln vor. Der Histamingehalt steigt im Nahrungsmittel durch Lagerdauer, Verarbeitungsprozesse, Haltbarmachung und Aromabildung an.
Auslöser können unverträgliche Lebensmittel sein:

  • Lang gereifte Käsesorten
  • Vegetarische Brotaufstriche mit Hefezusatz
  • Fisch von der Fischtheke, Fischkonserven usw.
  • Thunfisch, Tintenfisch, Schalentiere, Muscheln, marinierter Fisch usw.
  • Fleischkonserven
  • Wurstwaren, Salami, Schinken, Innereien usw.
  • Auberginen, Avocados, Tomaten, Gemüsekonserven, Säfte, Hülsenfrüchte, Spinat usw.
  • Backwaren mit Hefe, Fertigbackmischungen mit Hefe
  • Weizenprodukte
  • Vorsicht bei glutenhaltigem Getreide
  • Zitrusfrüchte, Himbeeren, Erdbeeren, Obstkonserven usw.
  • Konserven, Ketchup, Hefe, Würzen, Fertigprodukte
  • Schokolade, Kakao
  • Konservierungsmittel
  • Zusatzstoffe
  • Rotwein, Bier; Alkohol erhöht die Histaminaufnahme im Darm

oder

  • Unverträgliche Medikamente
  • Stress
  • Unspezifische Reize wie Rauch, Duftstoffe, Baumaterialien

Es ist wichtig, die Zutatenliste auf der Verpackung genau zu lesen, denn von Produkten mit Farb-, Konservierungs- und Zusatzstoffen solltest du die Finger lassen, diese führen meist zu Beschwerden.
Beim Bäcker oder Metzger kannst du nachfragen, welche Zutaten verwendet wurden.
Oft kommen mehrere Auslöser zusammen!

Was ist eine Histamin-Intoleranz?

Es gibt in deinem Körper zwei Abbauwege für Histamin. Ein Weg geht über die DAO (Diaminoxidase) im Darm, ein weiterer über das Enzym Histamin-N-Methyltransferase (HNMT), was besonders im Inneren der Körperzellen, vor allem in der Leber vorhanden ist.
Eine Histamin-Intoleranz ist eine erworbene oder angeborene Aktivitätsminderung des Enzyms DAO welches im Darm zu finden ist. Das hat zur Folge hat, dass biogene Amine und Histamin zu langsam abgebaut werden (Akut-Typ).

Bei der chronischen Form liegt eine Abbaustörung der HNMT (Histamin N-Methyltransferase) im Inneren der Körperzelle vor.
Histamin-Intoleranz ist also eine Abbaustörung an einer der verschiedensten Abbauwege von Histamin und biogenen Aminen im Körper. Das Ganze führt zu einem Ungleichgewicht im Histaminstoffwechsel.
Die Symptome sind je nach Typ unterschiedlich.
Es kann jedoch auch eine Mischform geben, sodass mehrere Abbaumechanismen gleichzeitig gestört sind.

Wie merke ich denn, dass ich Histamin nicht vertrage?

Das ist bei einer Histamin-Intoleranz gar nicht so einfach, da es eine Vielzahl von Symptomen gibt.
Oft sind es unspezifische Symptome wie bei einer Erkältung oder einer Allergie.

  • Kopfschmerzen
  • Durchfall, Blähungen
  • Müdigkeit, Erschöpfung, Schlafstörungen
  • Laufende Nase, Niesen, Husten
  • Hautjucken
  • Infektanfälligkeit
  • Schwindel
  • Menstruationsbeschwerden
  • Muskel- und Gelenkschmerzen
  • Neurodermitis
  • Seekrankheit, Reisekrankheit
  • Sodbrennen
  • Schweißausbrüche
  • Atembeschwerden, Anschwellen der Schleimhäute
  • Rötung – Gesicht, Ohren
  • Hyperaktivität
  • Gerötete Augen
  • Ekzeme

und die Liste könnte noch fortgesetzt werden….
Grundsätzlich musst du dir merken: Histamin führt immer dann zu Problemen im Körper, wenn mehr Histamin im Organismus ist, als wir, er abbauen kann.

Und wie kann ich feststellen, ob ich eine Histamin-Intoleranz habe?

Die Diagnose einer Histamin-Intoleranz ist sehr schwierig, deshalb wird sie auch sehr oft erst sehr spät erkannt. Da es oft keine klaren Auslöser für die Beschwerden gibt und diese sehr unspezifisch sind, wird oft erst an andere Krankheiten gedacht.
Zu aller erst musst du ein Ernährungs- und Symptomtagebuch führen.
Hier schreibst du alle verzehrten Lebensmittel und Medikamente auf. Wenn Beschwerden auftreten, dann schreibst du diese mit Uhrzeit dazu.
Das machst du ca. 14 Tage. Danach sollte eine Eliminationsdiät durchgeführt werden. In dieser Zeit darfst du nur histaminarme Lebensmittel essen und weiter Tagebuch führen. So kannst du recht schnell feststellen, ob, es dir besser geht und bei welchen Lebensmitteln Beschwerden auftreten.
Ergänzend kann ein Hauttest mit Histamin gemacht werden.

Eine weitere Möglichkeit ist eine Blutuntersuchung, ob eine verminderte DAO-Aktivität gegeben ist, sowie verminderte Werte bei Vitamin B6, Calcium, Kupfer und Zink vorliegen. Ein sicheres Verfahren ist dies jedoch nicht, sondern als Ergänzung anzusehen.
Histamin im Blut wird nach wenigen Minuten Methylhistamin, daher ist eine Bestimmung dieses Stoffes im Urin besser geeignet.
Ausschluss einer Fruktose, Laktose, Gluten-Intoleranz.

Das könnte verträglich sein:

Da bei Histamin jeder sehr unterschiedlich reagiert, ist es immer in kleinen Mengen auszutesten!

  • Äpfel, Marillen, Kirschen, Kaki, Johannisbeeren, Heidelbeeren, Litchi, Mangos, Brombeeren, Kokosnüsse, Mandeln, Preiselbeeren, Trauben, Nektarinen, Cranberrys, Kirschen, Pfirsiche
  • Grünen Salat, Rote Bete (frisch), Kürbis, Radieschen, Rettich, Blumenkohl, Brokkoli, Chinakohl, Fenchel, Gurken, Karotten, Kohlsorten (nicht Rosenkohl, Kohlrabi),
  • Pastinaken, Paprika (mild), Schnittlauch, Spargel, Zucchini, Zwiebeln, Knoblauch, Rhabarber
  • Reis, Kartoffeln, Süßkartoffeln, Hirse, Hafer, Dinkel, Roggen, Mais, Quinoa, Amarant, Maronen
  • Eigelb (kein Eiklar), Milch, Butter, Quark, Frischkäse, Mozzarella, Hüttenkäse, Ricotta, Mascarpone, jungen Gouda, Butterkäse, Joghurt und Crème fraîche in kleinen Mengen,
  • Sahne ohne Zusatzstoffe Geflügelfleisch, Rindfleisch, Kalbfleisch, Lammfleisch, Ziegenfleisch
  • Fisch tiefgefroren oder ganz frisch (Dorade, Fischstäbchen, Heilbutt, Kabeljau, Lachs, Rotbarsch, Scholle) Rapsöl, Olivenöl, Butter, Margarine, Branntweinessig, kein Soja- oder Walnussöl (ohne Konservierungs- und Farbstoffe und nur in geringen Mengen),
  • Maltodextrin, Traubenzucker, Haushaltszucker, Ascorbinsäure, Weinsteinbackpulver, Vitamin C, Vanillin

Diese Information hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Haben Sie entsprechende Beschwerden, suchen Sie einen Arzt auf!

Meine persönlichen Buchtipps:

Weitere Informationen findest du unter:

Schweizerische Interessengemeinschaft Histamin-Intoleranz
Histaminbase.at
Ernährungstherapie bei Histaminintoleranz

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